Ein Jahrzehnt hat der 87 Mitglieder zählende Feuerwehrverein von Gerterode auf diesen Moment gewartet, binnen 20 Minuten war alles vorüber: die Übergabe der neuen Feuerwehrfahne. Zum am Wochenende gefeierten Zehnjährigen des Vereins und im Rahmen der Nachbarschaftswettkämpfe mit acht beteiligten Wehren wurde das Schmuckstück an die Kameraden überreicht. Wehrführer Detlef Brandt zeigte sich hoch erfreut, unterstrich noch einmal, dass die Fahne ohne Zuwendungen erworben wurde und sie nun der ganze Stolz der Wehr sei. Der Zeremonie wohnte auch Pastorin Ulrike Kaffka bei, die nach zehn Jahren Tätigkeit in Gerterode bald an die Uni Magdeburg wechselt. Sie sagte, im Verein würde man ein Stück des Lebens mit anderen teilen, somit gemeinsame Ziele verfolgen. Die Fahne sei ein Zeichen für diese gelebte Gemeinschaft.
Während die Gerteröder noch damit beschäftigt waren, die bislang erhaltenen Banner an der Fahne zu befestigen, machten sich die angereisten Kameraden für den Löschangriff bereit, den die Wehr aus Saalfeld (Unstrut-Hainich) gewann. Unter der Jugend hatten die Wülfingeröder die Nase vorn. Auch die Frauenwehr von Gerterode schnitt mit einer guten Zeit ab. Zur Stärkung reichte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Irmgard Kleine Mittag aus der Gulaschkanone, das sie um 4 Uhr am Morgen angesetzt und wofür sie u.a. 100 Kilogramm Kartoffeln verwendet hatte.
Mit vor Ort war auch Bürgermeister Udo Hartung. Er hofft, dass so schnell wie möglich ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut wird. Unter den Top drei sei der Ort auf der Warteliste. Das neue Domizil soll der jetzige Jugendclub werden, mit einem Stellplatz, Vereins- und Schulungsraum sowie sanitären Anlagen. Das Gebäude muss dazu um- und angebaut werden. Die Kosten belaufen sich laut Hartung auf 300 000 Euro. Eine Förderung vom Kreis liegt für 2005 vor. Unterstützung habe man auch wegen des "hohen" aufzubringenden Eigenanteils beim Land beantragt. "Ohne Fördergelder läuft aber nichts", sagte Hartung. Und einen Kredit würde die Gemeinde nicht bekommen. "Wir haben uns seit Jahren für den Bau eingesetzt, würden notfalls auch auf die Barrikaden gehen." Untergestellt ist das vor sechs Jahren neu gekaufte Kleinlöschfahrzeug in einem alten Gutshaus. Einen Vereinsraum haben die Kameraden nicht, auch würden die Uniformen zu Hause liegen. Im Rahmen der Dorferneuerung wäre einiges möglich gewesen. "Aber die ist zwischenzeitlich ausgelaufen."

Quelle: TLZ, 16.08.2004

   
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