Das karnevalistische Wochenende verlief in Gerterode außergewöhnlich. Mit einem Umzug durch das Dorf feierte der Verein am Sonntag sein 60-jähriges Bestehen. Grund genug, wie alle fünf Jahre die ganze Bevölkerung an der Freude und der bunten Narretei teilhaben zu lassen.

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Angeführt vom Mühlhäuser Stadtspielmannszug zog man mit vielen Gästen aus der Umgebung an den geschmückten Häusern vorbei. Sogar aus der Schweiz waren einige Eidgenossen angereist. Sie boten von einem eigenen Gefährt aus ihren berühmten Käse an.

 

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Getreu dem Motto "Närrisch sein rächt sich - der GKV wird Sechzig" hatte bereits am Samstagabend die Halle zur ersten Prunksitzung gebebt. Das Publikum sah abwechselnd Tanzeinlagen und Büttenreden, welche in Zehnjahresabständen die Geschichte der Gerteröder Narren darstellten. "Dieses Mal haben wir alle, die seit 1969 als Tänzerinnen und Tänzer aktiv waren und noch aufzutreiben waren, zurück auf die Bühne geholt", sagte Vorstandsmitglied Angelika Gremler.

An neuen Tischen im vollbesetzten Saal konnten die Narren bis in die Nacht hinein feiern. Angefangen hatte alles am Rosenmontag des Jahres 1953. Spontan und damit unter den besten Voraussetzungen beschlossen einige gestandene Männer, von den Klängen des Kölner Karnevals, die durchs Radio klangen, inspiriert, auch in Gerterode am nächsten Tag die Fastnacht mit einem kleinen Umzug gebührend zu begehen. Bereits seit 1965 lenkt Dietmar Schäfer als Vorsitzender die Geschicke im Verein, führt die Tradition des Vaters, der Gründungsmitglied war, in verantwortlicher Position fort. In zwei Jahren wären es dann fünf Jahrzehnte, in denen er den, wie er selbst sagt, nicht immer ganz leichten Posten, inne hat. "Ich würde das Amt spätestens dann gerne abgeben. Bisher hat sich aber niemand gefunden." Und so macht er den Spaß weiter treu mit und nimmt auch manche Unannehmlichkeit - wie könnte es anders sein - mit einer Portion Humor.

Quelle: Fabian Hesse / 29.01.13 / TA
   
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